Alle Artikel von “Ana_Jaeckel

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Poems: Wach auf! Ein Haiku zur Jahreszeit Herbst

Ana Jaeckel

*Das Beitragsbild stammt aus meinem Artjournal. In dieses klebe ich aktuell gern illustre Sprüche aus meinem Yogi-Tee. Anschließend male ich intuitiv, was mir spontan zu dem jeweiligen Tee-Spruch einfällt. Der Yogi-Tee-Spruch selbst stammt natürlich nicht aus meiner Feder. Ihn jedoch herauszufiltern schien mir unpassend, da es das Bild ohne den Spruch nicht gäbe.

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Mythen, Poesie & Legenden: 5 Gründe, warum wir Geschichten brauchen

Ich brauche Geschichten, weil sie der Atem meines Lebens sind. Durch Geschichten erfahre ich mich selbst, verglühe, werde neu geboren, um mich Abenteuern und Erfahrungswelten im nächsthöheren Level zu stellen. Geschichten verschaffen mir den Raum, um darin aufzublühen und zu gedeihen. Sie sind die Nahrungsquelle für meine Seele.

Ich schreibe, um Werte zu schaffen, Herzen zu heilen und Menschen mit den Ur-Klängen ihrer Seele zu verbinden.

In den nächsten Minuten werde ich meine obige Antwort weiter vertiefen. Nimm dir also gern einen Tee oder Cafè und mach es dir gemütlich:

Geschichten sind ein Teil der kulturellen Identität eines Volkes

Geschichten sind so alt wie die Menschheit selbst. Seit Anbeginn wurden am knisternden Feuer Wissen, Fertigkeiten, Traditionen und Werte an nachfolgende Generationen überliefert. Geschichten bilden einen Teil des kulturellen Erbes eines Volkes und dienen gleichzeitig als bedeutsamer Spiegel eines jeweiligen Zeitgeistes. Aus den literarischen Geschichten und Heldenreisen einer bestimmten Epoche lässt sich ablesen, wie Menschen gelebt haben, welchen Fragen sie nachhingen, wovon sie träumten, wie ihre Vorstellungen von zukünftigen Tagen aussahen und welchen Unwägbarkeiten sie zu überwinden hatten. Durch geniale Geschichtenerzähler konnten nachfolgende Menschen ihren Horizont erweitern und auf das Wissen vorheriger Generationen zurückgreifen, Fehler vermeiden und darauf aufbauen.

Ich lese gerne bunt durch den Gemüsegarten aller literarischen Genres. Besonders Schriftsteller aus den Genres Spiritualität, Fantasy und Zen haben es mir sehr angetan. Was lehren mich diese Art der Geschichten? Beispielsweise den Blickwinkel auf innere Schätze zu lenken und mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Darüber hinaus schnappe ich mir auch sogenannte dystopische Werke. Das aktuell sehr reichhaltige Angebot beweist, wie sehr wir uns gesellschaftspolitisch betrachtet inmitten einer Umbruchphase befinden. Doch bei genauerer Betrachtung lassen sich verschlossene Türen entdecken, dessen zugehörige Schlüssel noch aus gebuddelt werden dürfen. (Umschreiben mit Bezug auf gemeinsames Lesen mit der Tochter)

Wer liest, erkennt sich; wer schreibt definiert sich neu

Das Schreiben und Lesen von Geschichten trägt einen unglaublich wandelbaren und Welten verbindenden Charakter inne. Während wir eine Geschichte lesen, geschieht Transformation im Verborgenen. Schreibend lassen sich eigene innere Grenzen erkennen sowie erweichen. Als Lesende schauen wir aus den Augen anderer auf die Welt und bekommen Rückschlüsse auf eigene Einstellungen, lernen Verständnis sowie Mitgefühl für andere zu entwickeln. Geschichten verknüpfen Welten inter- und intradimensional miteinander. Von einander trennende Faktoren: fremde Kulturkreise, entfernte Generationen, neuartige Sitten, vereinen sich über die Kraft Grenzen überwindender Geschichten. Dies schafft ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Ich und du münden in ein „wir“.

Wenn ich an Literatur-Veranstaltungen, Literatur-Cafés, Lesungen und Buchmessen teilnehme, höre ich das geschäftige Summen in der Luft, fühle den elektrisierten Austausch zwischen Schreibenden, Geschichtenerzählern, Lesenden. Menschen, die füreinander bestimmt sind, begegnen sich. Ich erlebe, wie Geschichten Herzen öffnen, Diskussionen sich friedlich entfachen, polarisieren und das Denken in unbekanntes Terrain lenken.

Ich lese, um mein Licht im Dickicht von Buchstaben-Salaten erstrahlen zu lassen. Ich erforsche, forme und gehe schreibend meinen Weg.

Geschichten – Hoffnungsträger für den Alltag

An besonders dunklen Tagen kann eine passende Geschichte ein wahrer Rettungsanker sein. Wenn nichts vor noch zurückgeht, lädt eine trostspendende Geschichte zum Dialog mit der eigenen Seele ein. Dabei ist es zweitrangig, welcher Impuls der lebensbejahende Funke war. Die Kernbotschaft in der Geschichte entzündete das Licht und schon erscheint der Raum heller, kehrt Mut zurück, fliegt die Idee zu.

Meine eigenen literarischen Schnipsel sind vom Wesen her autobiografischer Natur. Schreibend verarbeite ich Erlebnisse, die mir schwer im Magen liegen; schreibend gelingt es mir, anderen und mir selbst, zu verzeihen. Lesend hole ich mir Rat, ohne dass mir das Gesicht vom Leib gerissen oder ein erhobener Zeigefinger vor aller Augen in die frische Wunde gepresst wird. Eine berührende Geschichte dient mir als Balsam für die Seele.

Schreiben ist träumen auf dem Papier

Träume und sind ein Sprung zu den Sternen. Sie enthalten das Potential für eigenes sowie kollektives Wachstum. Aus dem Stoff großartiger Träume wird eine neue richtungsweisende Erfindung. Doch Herzenswünsche mit der Welt zu teilen, ist oft Schwerstarbeit. Werden sie zu schnell in der Wildnis ausgesät, scheitert ihr Wachstum bereits an der gut gemeinten Überwässerung ihrer Neider. In einer Geschichte verpackt, weitergetragen von dem Genius eines Geschichtenerzählers, hat der Traum die Chance sich viral zu verankern. Deshalb schreiben Erfinder Bücher, führen Tagebücher, lassen Geschichten weben. Sie wissen, es sind sichere Räume, in denen ihre Träume allmählich heranreifen dürfen – bis der Funke überspringt…

Auch ich hatte schon viele bunte Träume. Dieser Literaturblog dient dazu, dir von einem dieser Traumperlen zu erzählen. Denn Träume sind für mich wie kleine lebendige Steinchen, die jeder Mensch an einer Kette um den Hals trägt. Bereits als junge Heranwachsende war ich mir sicher: Geschichten schreiben ist mein Kommunikationskanal, mich der Welt Werte schaffend mitzuteilen. Doch ich riss die zugehörigen Perlen zu hastig von der Kette. Einige davon zerbrachen ungenutzt am Boden. So ging ich als Werbetexter, Ghostwriter, Biograf viele Umwege, um das zu tun, was ich tief in meinem Herzen immer wollte. Lassen konnte ich das Schreiben nie. Jetzt bin ich mutig genug, der entscheidenden meiner Perlen den Raum zum Entfalten zu geben.

Geschichten lesen bildet; schreiben heißt, seine Stimme zu erheben

Kinder lernen, selbst in der digitalen Welt, früh das Lesen und Schreiben. Warum? Weil Geschichten zu lesen bildet. Kinder entwickeln Zuversicht, haben an der kulturellen Gemeinschaft teil, finden Helden mit Vorbildfunktion. Nehmen sie den Stift in die Hand und schreiben, sind sie kreativ, bilden Fantasie und Vorstellungskraft aus und erheben ihre Stimme durch das geschriebene Wort.

Als Kind war ich ein wahrer Bücherwurm. Meine ersten Helden waren Romanfiguren. Während ich las, hüpfte ich in andere Realitäten und nahm mit, was mir hilfreich erschien. Später gesellte sich zum reinen Lesen das Hören von Geschichten hinzu – praktisch beim Auto fahren, Hausarbeiten erledigen. Schreibend bin ich die Gestalterin meines Lebens. Noch immer nehme ich Stift und Papier oder mein Bambook zur Hand, um Handlungsstränge sowie Charaktere zu entwerfen.

Ich brauche Geschichten, um (mich):

  • kulturell zugehörig zu fühlen,
  • persönlich & seelisch zu wachsen,
  • Meilensteine und Unwägbarkeiten zu verarbeiten,
  • daran zu erinnern, wer ich bin,
  • kreativ zu betätigen,
  • in schweren Stunden vorwärts zu gehen,
  • der Welt mitzuteilen und meine Stimme zu erheben,
  • mutig zu träumen und nach den Sternen zu greifen,
  • diese an gemütlichen Lagerfeuern mit anderen zu teilen.

Und warum brauchst du Geschichten? Kannst du dir eine Welt ohne Geschichten – das geschriebene und erzählte Wort – tatsächlich vorstellen?

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Zen-Story: Die Katze im Flur oder wie eine Katze dich lehrt, besser mit Wut umzugehen

Sie knallt die Tür ins Schloss, wirft ihren Rucksack in die Ecke und stapft in den Flur. Da sitzt die Hauskatze – still, mit halb geschlossenen Augen. Als diese Clara erblickt, miaut diese zur Begrüßung. Doch Clara ist nicht in der Stimmung.

„Geh mir aus dem Weg!“, zischt sie.

Die Katze bleibt regungslos sitzen.

„Hau ab!“, schreit sie nun noch zorniger und tritt mit dem Fuß in die Luft, in Richtung des Tieres.

Die Katze blinzelt, streckt sich genüsslich und gähnt.

Da platzt Clara endgültig der Kragen. Ungehalten stürmt sie mit erhobener Hand auf die Katze zu.

In diesem Moment springt das Tier lautlos zur Seite, lässt Clara ins Leere schlagen – und entschwindet mühelos durch die offene Balkontür.

Verdutzt steht sie im Flur.

Plötzlich wird Clara ganz heiß um das Gemüt.

Sie betrachtet ihre geballten Fäuste und bemerkt nun, wie ihr Körper bebt.

Resigniert setzt sie sich und sagt erleichtert, sich selbst zugewandt: „Ich habe die Katze verfehlt. Aber sie hat mir gezeigt, wem mein Schlag eigentlich gelten sollte.“

Ich erkenne den Schmerz, bevor ich ihn weitergebe.

-> Wohin wandert deine Wut?

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Zen-Story: Die Hummel fliegt. Punkt. Oder wie eine Hummel dich lehrt, Grenzen aufzubrechen

Am Rande eines Gartenteichs liegt ein alter Stein. Eine Hummel ließ sich gerade auf ihm nieder, um auszuruhen. Ihre Flügel flattern leise im Wind.

Friedlich summend zieht sie die Aufmerksamkeit einer Libelle auf sich. Diese betrachtet die Hummel einen Augenaufschlag lang und rief dann aufgeregt:

“Du kannst doch gar nicht fliegen!”

Die Hummel blickt gen Himmel, saugt die Luft ein, blinzelt – als wolle sie dem nachspüren, was die Libelle soeben sagte.

Dann lässt sie die Luft entweichen, hebt ab. Erst langsam. Bedächtig. Dann tanzt sie durch die Lüfte.

Sanft raschelt es geschäftig im Schilf. Irgendwo fällt ein Blatt vom Baum.

Inzwischen landete die Libelle auf einem Seerosenblatt im Teich – machte es sich etwas gemütlich. Stirnrunzelnd fragt sie:

“Hummel, wie machst du das bloß? Du bist viel zu schwer und deine Flügel zu klein!”

“Ich habe es nie gelernt, mir nie den Kopf darüber zerbrochen. Es ist einfach in mir drin – weißt du?”

Dann fliegt die Hummel weiter.

Nicht, weil es ihr möglich ist.

Sondern, weil sie es nie ausgeschlossen hat.

Ich schenke meine Gedanken dem Wind und realisiere das Unmögliche.

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Worte wie Wind: Wie Zen-Storys deinem Leben mehr Tiefe verleihen

Der meditierende Frosch

„Was ist der Pfad zum Glück?“ fragt Elena einen auf dem Seerosenblatt meditierenden Frosch.

Dieser hebt den Blick und antwortet: „Atmen.”

„Und wenn ich aufhöre zu atmen?“

Der Frosch schweigt, während der Wind das Schilf sanft bewegt.


Short Stories im Zen Lifestyle, wie diese, laden dich ein, etwas Wind aus deinen Segeln zu nehmen, zu entspannen und dem für dich Wesentlichen nachzuspüren. Sie öffnen dir, ohne Schnickschnack, ohne erhobenen Zeigefinger, jenseits aller Dramen, einen Raum für deine Me-Time. Sie sind still, wertfrei, aber direkt und folgen dem minimalistischen Prinzip: weniger ist manchmal so viel mehr.

Doch was sind eigentlich diese Zen-Geschichten? Welche Benefits können sie für dich haben und woran erkennst du sie?

Zen-Stories sind literarische Miniaturen mit spiritueller Tiefe

Auf den Punkt gebracht sind Zen-Stories literarische Miniaturen mit Tiefgang.

Ursprünglich werden sie dem japanischen Zenbuddhismus und dem chinesischen Chan Buddhismus zugeschrieben. Doch auch aus dem postmodernen Zen Lifestyle sind sie kaum mehr wegzudenken. Anders als bei literarischen Kurzgeschichten oder Romanen geht es weniger um Unterhaltung, als vielmehr um das Erleben und Nachspüren des eigenen Seins. Selten folgen die Zen-Stories dabei den Ebenen des logischen Denkens.

Viele von ihnen sind kaum eine halbe Seite lang. Manchmal besteht eine Geschichte aus nur wenigen Zeilen. Und doch bleiben Zen-Stories haften – haben das Potential, in dir und um dich herum viral durch die Decke zu gehen. Einige Geschichten ähneln Parabeln, andere sind Koans in erzählerischer Form.

Die 5 typischen Merkmale einer klassischen Zen-Story

Zen-Stories bedienen sich einer eigenen Sprache. Dabei verzichten sie weitestgehend auf Schnörkel, psychologische Geplänkel oder erklärende Hintergründe. An folgenden Merkmalen kannst kannst du Kurzgeschichten im Zen Lifestyle erkennen:

  • 🪷 1. Einfache Sprache: Die Sprache zeichnet sich durch einen klaren Stil aus. Fast jede Zen-Story beginnt mit einem direkten Einstieg. Ellenlange Beschreibungen des Settings sowie von Protagonisten fehlen. Dafür trägt jeder Satz eine tiefere Bedeutung, kein Wort ist zu viel. Die gesamte Story ist auf das Wesentliche reduziert – wie ein Garten im Winterzauber.
  • 🪷 2. Vermeintlich offenes Ende: Zen-Geschichten haben kein ersichtliches Ende. Vielmehr führen sie dich in einen leeren Raum, den du selbst füllen darfst. Die Pointe gibt keine Antwort auf offene Fragen – sondern spendiert dir die heilsame Option, dem Klang zu lauschen, den die Kurzgeschichten in dir zum Schwingen bringt.
  • 🪷 3. Paradoxe Erlebniswelt: Eine Zen-Story endet mit genau dem Moment, der paradox, rätselhaft oder überraschend wirkt. Zunächst scheint das deinen rationalen Geist zu übersteigen. Doch gelingt es dir, zur rechten Zeit dein Herz zu öffnen, so wirst du mit wertvollen Impulsen oder Erkenntnissen belohnt.
  • 🪷 4. Zenmeister und Schüler als Protagonisten: In einer Zen-Geschichte begegnen sich meistens ein Zenmeister und ein Schüler. Der Schüler brütet über eine Lebensfrage und erhofft sich von einem Zenmeister Antworten, die er zwischen den Zeilen bekommt. Der Zenmeister nutzt das Verhalten des Schülers, um ihn zur Einsicht zu bringen. Dabei geht es nicht darum, einem Guru blind zu folgen. Je nach Lebensmoment ist jedes Lebewesen mal Schüler und mal Zenmeister.
  • 🪷 5. Handlung immer in der Gegenwart: Der Zeitraum, in dem eine Zen-Story ist immer der gegenwärtige Augenblick. Nie dreht es sich um die Vergangenheit oder die Zukunft. Jetzt ist das Zeitfenster, in dem das Leben stattfindet. Um dies zu bekräftigen, nutze ich in meinen Kurzgeschichten im Zen Style überwiegend die Zeitform des Präsens.

5 mal Wow: so helfen dir Zen-Stories im Alltag

Mit dem Kopf kannst du keine Zen-Geschichte erfassen – du musst sie mit dem Herzen betrachten und innerlich durchleben. Nur dann entfaltet die Story ihre ganze Kraft. Sie ist dann wie ein Spiegel, der dir dein Ebenbild mit allen Ecken und Kanten, Verhaltensmustern und Gewohnheiten zeigt – wenn du dich entscheidest, den Blick zu riskieren. Diese 5 Benefits könnten deinen Alltag bereichern:

  1. 🍃 Die Zen-Story entschleunigt dein Leben durch bewusstes Atmen: Beim Lesen einer Zen-Kurzgeschichte passiert oft etwas Unerwartetes: Du hältst inne. Etwas in dir wird still. Deine Gedanken wegen den zu kleinen, weißen Wolken, die von dannen ziehen – bis der Himmel klar und blau erstrahlt. Du wirst feststellen, dass dein Atmen ruhiger ist und das Gewahrsein zunimmt. Wenn das passiert, hat dir die gewählte Zen-Story bereits ein großes Geschenk gemacht.
  2. 🍃 Zen-Geschichten schärfen deinen Blick für das Wichtige: Zen ist eine Lebenshaltung. Die Geschichten wecken im Innern die Erinnerung, dass Glück, Klarheit oder Frieden oft direkt vor unserer Nase liegen – nur sind wir oft viel zu beschäftigt, um es wahrzunehmen.
  3. 🍃 Zen-Kurzgeschichten entlarven deine negativen Gewohnheiten: Manche Zen-Stories wirken wie absurde Theaterstücke. Doch damit treffen sie häufig einen wunden Punkt. Die Art, wie wir bewerten, erwarten, kämpfen oder festhalten – all das wird liebevoll bewusst gemacht.
  4. 🍃 Zen-Stories fördern dein Mitgefühl – mit dir selbst und anderen: Den erhobenen Zeigefinger findest du nirgends in Zen-Geschichten. Denn es geht nicht darum, durch Schuldzuweisungen deiner inneren Leinwand neue Wunden zuzufügen. Vielmehr soll das menschliche Dasein durch die Wahl überspitzter Absurditäten dargestellt werden, um Mitgefühl für vermeintlich Schwächere anzuregen und sich eigener Unzulänglichkeiten bewusst zu werden.
  5. 🍃 Zen-Geschichten unterstützen dein seelisches Wachstum: Wenn du Kurzgeschichten im Zen Lifestyle regelmäßig liest und/oder anhörst, kreierst du daraus eine positive Gewohnheit – egal ob du sie für dich sofort einordnen kannst oder sie mitnimmst, um sie im Innern nachschwingen zu lassen. Mit der Übung wirst du merken, in welchen Punkten sich dein Alltag bereits zum Guten gewandelt hat.

Mehr ME-Time lesend mit Zen-Stories verbringen

Du liest gern Kurzgeschichten, wünscht dir Me-Time mit Bewusstsein und bist auf der Suche nach deinem Selbst? Dann widme dich für eine Zeitlang der einen oder anderen Zen-Story zu und beobachte, welchen “Lehrstunden” sie für dich parat haben.

Zen-Geschichten sind goldrichtig für:

  • Sinnsuchende: Auf der Suche nach mehr Ruhe oder einem anderen Blick auf dein Leben, können dir Zen-Stories als Wegweiser dienen. Aber sie präsentieren keine vorgeformten Lösungen.
  • Dauergestresste: Du hörst nur noch mentales Rauschen? In einer Welt des Höher-Schneller-Weiter mit permanenter Beschallung durch Werbetafeln – wen wundert es! Zen-Stories bieten dir eine Oase der Stille zum Runterkommen.
  • Creative Heads: Künstlerisch aktive Menschen nutzen häufig schon regelmäßiges Meditieren sowie Impulse aus der Zen-Praxis, um neue Perspektiven zu finden. Du bist Künstler oder Autor? Dann liefern dir Zen-Stories zusätzliche Quantensprünge ins Seelenleben und bringen deinen inneren Diamanten zum Leuchten.
  • Menschen ohne Schubladendenken: Zen kennt keine Hierarchien – sondern gipfelt in Erfahrung. Der Zen Lifestyle folgt zudem keiner Religion. Auch Zen-Stories wollen dir nichts Eintrichtern und eignen sich deshalb prima für Menschen ohne Schubladendenken.
  • Achtsamkeitsliebende: Zen-Kurzgeschichten laden dich ein, ins Nicht-Wissen einzutauchen – in das kindliche Staunen. Lass dich entführen in eine Welt des: Ich weiß nichts – nichts muss, alles kann.

Tue diese 3 Dinge, um mit deiner Zen-Story-Praxis zu beginnen

Um in die Welt der Zen-Stories einzutauchen, musst du deine Seele nicht auf Hochglanz polieren, keine Beitrittserklärung abgeben oder einem gesalbten Guru folgen. Auch musst du kein Buddhist werden, um Zen-Gewchichten zu verstehen. Es liegt solchen Kurzgeschichten fern, dich zu etwas zu bekehren.

Ich habe selbst nie Zuflucht zu Buddha genommen. Der Zen Lifestyle hat es mir angetan, weil es mein Leben entschleunigt, mich zu meinen inneren Schätzen führt und meine Gesundheit stabilisiert. Zen-Stories zu lesen und zu schreiben hilft mir, loszulassen, meine inneren Leichen aus dem Keller zu bergen und mir Lebensumstände bewusster zu machen.

Du hast Lust zu erleben, was das Lesen von solchen Impulsen in Form kleiner Geschichten für dich tun kann? Hier gebe ich dir 3 Tipps an die Hand, wie du easy startest:

  • Als Morgen- und/oder Abendritual: Beginne deinen Tag mit einer Zen-Story. Probiere es zunächst mindestens 30 Tage aus. Denn erst danach wird aus einem Versuch, etwas zu tun, eine Praxis. Nach rund 60 Tagen weißt du, ob du das Lesen von Zen-Stories beibehalten möchtest. Auf meinem Blog wirst du regelmäßig neue Zen-Geschichten aus meiner Feder entdecken. Lesen sie und lass sie einfach auf dich wirken. Mehr ist nicht zu tun.
  • Als Schreibimpuls für dein Tagebuch: Ein Tagebuch ist ein tolles Medium für regelmäßiges Reflektieren. Vielleicht schreibst du bereits täglich deine Gedanken in ein Tagebuch nieder oder malst Skizzen hinein? Wenn du Zen-Stories liest und auf dich wirken lässt, kann dir ein Tagebuch helfen, um einer Story nachzuspüren. Du könntest kleine Gedankenspiele machen, wie z.B. welcher Protagonist wärst du in so einer Geschichte gern? Was löst die gewählte Story aus?
  • Im Gespräch mit guten Freunden: Manchmal braucht es einen Deep-Talk mit einem guten Freund, um die wirkliche Tiefe eines Zusammenhangs zu erörtern. Mit Zen-Kurzgeschichten verhält es sich ähnlich. Tausche dich darüber mit einem Menschen deines Vertrauens aus und sieh, welche Einsichten euch die gewählte Story schenkt.

Zen-Geschichten sind so viel mehr als Worte auf (e)Paper. Sie entpuppen sich als Erfahrungsräume, aus denen neue Realitäten werden können. Sie erinnern mich daran, dass ich längst angekommen bin. Ich kann das ewige Suchen sein lassen, darf selbst still werden – meinen inneren Zenmeister treffen. Genau dafür liebe diese sweeten Meisterwerke – Miniformat mit jede Menge AHA-Effekten.

Du willst mehr von diesem Holy-Shit? Lies dir weitere Zen-Stories durch!

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Kurzgeschichten – 7 Gründe, warum ich das Schreiben liebe

Das fiktive Schreiben von Geschichten ist eine magische Reise in bunte Welten, die sich mir in ihrer puren Schönheit, direkt vor meinen Augen, offenbart. Ja, ich bin von ganzem Herzen eine GeschichtenWeberin. Und ich liebe es, aus einem Buchstabensalat wohlklingende Worte zu zaubern, die sich zu heilsamen sowie lehrreichen Geschichten verdichten. Jede Geschichte, die aus meiner Feder tropft, trägt ihre eigene Melodie in sich, die durch das Schreiben und Lesen ihre volle Wirkung entfacht. An dem Tag, an dem ich einmal mein letztes Wort niederschreibe, wird vermutlich jener Gong ertönen, der mich mit sich davon weht.

Och ne, schon wieder ein offenes Ende? – Wie aus mir ein Schreiberling wurde…

Meine innige Liebe zur Literatur und dem poetischen Schreiben begann anno 1993. Im zarten Alter von 13 Jahren befand ich mich in den Untiefen meiner Pubertät. Ich war ein ausgesprochener Rebell, für mein Umfeld wohl nur schwer zu ertragen. In jener Zeit schlängelten sich die Tage von einem Frusterlebnis zum nächsten. Vom Regenschauer zum nächsten Gewitterguss – zwischendrin kaum ein Sonnenstrahl zu sehen. Meine einzigen Rettungsinseln schienen literarische Geschichten zu sein. Von dem Augenblick an, nachdem ich einen Buchdeckel aufklappte und mich vom Inhalt zum Miterleben einladen lies, war ich ein freier Abenteurer – von Glück und Harmonie umwoben. Doch nicht jedes Ende einer Geschichte gefiel mir. Manche davon – besonders die offenen Enden – klangen wie Misstöne in meinem Innersten. Genau in dieser Zeit entdeckte ich das kreative Schreiben für mich und fand heraus, dass ich mich schriftlich um Längen gewählter auszudrücken vermochte, als im mündlichen Pendant.

Missfiel mir das Ende eines Werkes allzu sehr, schrieb ich es von nun an einfach um. Wunderbar! So befreite ich Schrottgeschichten von der zuvor erteilten Rüge, irgendwie doof zu sein und transformierte sie in wahre Heldenstorys – natürlich mit Häppi-Eeeend.

Mit voranschreitendem Jugendalter und allmählich wieder einkehrender Vernunft, lernte ich meine Schreibe zu verbessern und erkannte, dass eine gute Geschichte den Lesern viele tiefgreifende Aha-Erlebnisse bescheren kann. Und so schrieb ich in jeder freien Minute literarische Geschichten aller Art – zunächst für Familie und Freunde. Vom Lob beflügelt reizte mich zu wissen, wie unbekannte Literaturfreunde meine Schreibschwünge denn so beurteilten. Bis zum Abitur nahm ich an allerhand Gedichts- und Schreibwettbewerben teil. Obwohl ich es nie höher als zum glorreichen siebten Platz schaffte, schrieben mir zugeneigte Leser meines Schaffens, ich „hätte eine sehr berührende Art zu schreiben und solle auf jeden Fall weitermachen.“ Und „du bist die Beste!“

Ohne Moos, nix los! – Vom Schreiberling zum Copywriter

Trotzdem legte ich während meines Studiums eine Schreibpause ein. Jedoch zog ich mich nur aus der poetischen Welt des Schreibens zurück. Stattdessen übte ich mich mehr im wissenschaftlichen Schreiben von Aufsätzen sowie anderen Schriftstücken rund ums Studieren. Doch irgendwie braucht ein Student auch Geld, um flüssig zu bleiben und am Kulturleben teilzunehmen. Durch eine glückliche Fügung mutierte ich schnell zum Ghostwriter und verdiente einen Teil meiner Brötchen durch das Schreiben von Artikeln, Produktbeschreibungen sowie Buchinhalten. Daneben brauchten auch Webseiteninhaber frische Texte mit Pepp. Schließlich machte ich mich nach dem Studium als Freelancer selbstständig und schrieb im Auftrag meiner Kunden Werbetexte aller Couleur rund 20 Jahre lang. Bis ich eines lauen Sommertages beschloss: Jetzt ist es genug! Genug mit engen Deadlines, genug mit dem Schreiben für andere. Jetzt bin ich dran.

Beschlossen – getan, fuhr ich 2021 meine Geschäftstüchtigkeit deutlich runter und gab mich wieder mehr meiner Tätigkeit in der Sozialpädagogik hin. Doch im stillen Kämmerlein schrieb ich weiter. Hier habe ich immer weiter Buchstaben zu sinntragenden Sätzen verstrickt.

Liebe auf den ersten Blick – Kurzgeschichten schreiben als Geburtstagsgeschenk

Mitte 2021 ertönte der Gong, mich intensiver back-to-the-roots zu bewegen. Ich wollte wieder neue Geschichten schreiben und diese mit meinen lieben Lesern teilen. Was schien dafür geeigneter als ein Blog zu sein? Diesen Gedanken etwas vor mir hergeschoben, traf ich im letzten Jahr gleich mehrfach die Blogexpertin Judith Peters in den virtuellen Welten. Während meiner Teilnahme an einer ihrer wertvollen Blog-Challenges sprang der Funke über und ich richtete kurzerhand einen Blog unter meinem Namen ein. Denn – anders als gewohnt – sollen meine kreativen Schreibspaziergänge, in Form kleiner und sicher auch größerer Geschichten, nun ausschließlich unter meinem Namen erscheinen.

Besonders das hochinteressante Feld der Kurzgeschichten hat es mir angetan. Denn hier entfacht sich der lebensbereichernde Zauber auf kleinstem Raum. Es ist fast vergleichbar mit dem Auspacken eines Geburtstagsgeschenks. Zuerst ist da die krasse Vorfreude, dann der Akt des Auspackens – was ein Knistern in der Luft und Boom – wir nehmen es an, lassen es auf uns wirken, dankbar für den Dienst, den es uns erweisen wird. Beim Lesen einer Kurzgeschichte verhält es sich ein bisschen ähnlich, wie ich finde.

In der Kürze liegt die Würze – literarische Kurzgeschichten treffen auf Zen

Egal ob ich sie lese oder selbst schreibe – literarische Kurzgeschichten dienen mir selten als reines Unterhaltungsmedium. So habe ich selbst den Anspruch an mich als Schreiberling, Short Stories mit Mehrwert zu kredenzen. Hier kommt mir mein Wissen als Praktizierende des Zen zugute. Da ich neben dem Veröffentlichen meiner Geschichten auch Blogartikel rund um den Zen Lifestyle anbieten möchte, habe ich mich dazu entschieden, in den kommenden Monaten viele Zen-Stories zu schreiben und sie auf diesem Blog zu posten.

Zen-Stories reduzieren das Schreiben, Wirken auf einen nochmal kleineren Raum und folgen bestimmten Richtlinien des Zen. Offene Enden sind an der Tagesordnung. Alles was der Botschaft nicht zuträglich ist, wird weggelassen – unter anderem endlose Schachtelsätze mit Umfeldbeschreibungen und Charakterstudien, denen ich mich sonst leidenschaftlich gern widme. Ich bin gespannt, ob du sie als Sonderform literarischer Kurzgeschichten ebenso zu schätzen lernst.

Doch hier sind erstmal meine ultimativen sieben weiteren Gründe, warum ich das Schreiben von Kurzgeschichten aller Art niemals lassen kann und im Herzen immer eine Geschichtenweberin sein werde:

Eins. Eintauchen in andere Welten – neue Lebensentwürfe kennenlernen

Eine Kurzgeschichte lesen ist wie das Eintauchen in eine andere Welt. Es ist, als öffne ich ein, mich neugierig stimmendes, Fenster. Kaum steht es offen, breitet sich dieser neue Raum in seiner ganzen Pracht vor mir aus und ich kann in meinem Tempo eintreten – staunen, betrachten, mich darin bewegen. Schreibe ich die Kurzgeschichte auch noch selbst, wird aus mir der Erfinder von etwas, das sich unter meiner Federführung gerade erst gebiert. Ich forme Charakter, erbaue schreibend das Aussehen, die Gebäude, Straßenzüge, Innenräume, Gefühle und Ereignisse. Zu Beginn jeder neuen Kurzgeschichte steht einzig die vage Idee im Raum. Sie ist der Samen, aus dem alles erwächst, solange die Feder über das Papier tanzt. Der Prozess des Schreibens erlaubt mir zudem auch, Lebensentwürfe vor meinem Auge auszuprobieren, für die ich mich Kraft meines eigenen Lebenslaufes so nicht entschieden habe oder entscheiden würde. Schreibe ich dann aus der ich-Form heraus, katapultiere ich mich mitten hinein in die Story und sammle neue Erfahrungen. Und für das Gehirn ist es echtes Erleben. Das ist doch ultraspannend – oder?

Kurzgeschichten schreiben hat die Kraft, Probleme in Lösungen zu überführen, eigenes Verhalten zu reflektieren, geniale Einfälle zu zünden, Entscheidungen zu treffen und zu beobachten, welche Querverbindungen sowie neue Synchronitäten das Leben darauf als Antwort parat hält.

Zudem bietet mir das Kurzgeschichten schreiben dafür das ideale Format an. Denn es erlaubt mir nicht nur den Lebensentwürfen von Charakteren zu folgen, sondern ich kann darüber hinaus mit verschiedenen Schreibstilen, Erzählperspektiven und Genres spielen. Vielfalt pur! Parabeln sind genial, um sich seiner eigenen Lebenseinstellung gewahr zu sein; autobiografische Kurzgeschichten können helfen, heilende Impulse zu setzen; Fantasy-Short Storys erweitern die Perspektive; tierische Protagonisten wirken oft berührend und bewegen zum Nachsinnieren; Zen-Stories vereinfachen das Leben, Lesende erfahren häufig einen ordentlichen Bewusstseinsboost.

Sehr gern mag ich übrigens buddhistische (Kurz)Geschichten, wie z.B. „Der Affe mit der Gießkanne – Buddhistische Geschichten in 52 Wochen“. Das sind sehr lehrreiche Kurzgeschichten, die mich über Achtsamkeit und Glück intensiver nachdenken lassen. Kennst du eine Short Story oder Geschichte, die du sehr liebst?

Zwei. Sag es mit einer Geschichte – eine Botschaft senden

Manchmal ist es gar nicht so einfach, von einem lieben Menschen einen direkten Tipp von Antlitz zu Antlitz anzunehmen. Als Temperamentsbolzen und Eigenbrötler vermochte ich es zudem kaum zuzugeben, wenn ein Ratschlag beispielsweise von einem mir nahestehenden Menschen einmal Gold wert war. Ich weiß, dass ich damit keineswegs allein dastehe. Besonders Alpha-Menschen möchten lieber von allein den richtigen Impuls für die jeweilige Lebenssituation ausbuddeln. Als junge Erwachsene fand ich für mich heraus, dass es mir wesentlich leichter viel, mir Tipps als Quintessenz aus einer tollen Geschichte herauszufiltern. Wenn mir z.B. ein Protagonist einen wertvollen Rat erteilte, indem ich lesend drauf kam, war dort zwischen mir und dem Charakter immer noch eine gute Portion Distanz. Dementsprechend konnte ich in Ruhe prüfen, ob und inwieweit ich den geschenkt bekommenen Tipp in mein zu integrieren bereit war. Fühle ich mich trotzdem noch auf den Schlips getreten, war es einfacher, das Buch eine Weile in die Ecke zu legen, als einen Freund aus dem Haus zu jagen.

Neben dem Geschichten lesen von anderen Schreiberlingen, habe ich in den vergangenen Jahren gern kleine Storys als Geschenke verfasst. Nicht immer muss eine zu verschenkende Botschaft ein gut gemeinter Tipp sein. Mit einer Kurzgeschichte lässt es sich auch wunderbar ‚danke‘ sagen – z.B. für eine langjährige Freundschaft danken, jemandem besondere Glückwünsche zukommen lassen, ein Jubiläum mit einer kleinen Geschichte mit begleiten, Genesungswünsche ausrichten.

Eine gute Story kann ein bemerkenswerter Initialzünder sein – lebensverändernd, bewusstseinserweiternd, motivierend.

Gerade Kurzgeschichten messe ich hier in der Wirkung noch mal einen höheren Stellenwert zu. Denn sie lassen sich relativ flott niederschreiben und überarbeiten – ein erstes Ergebnis wird viel schneller erzielt, als bei längeren Schreibprojekten. Das wiederum motiviert, solch eine Kurzgeschichte auch wirklich in überschaubarer Zeitspanne fertigzustellen. Auf der andere Seite liest sie sich schnell von der Leber weg. Anschließend obliegt es diesem, ob es für ihn einfach eine schöne Geschichte darstellt oder ob er oder sie der Geschichte im Inneren Raum zum Nachklingen gibt.

Psst! Ist eine Kurzgeschichte besonders gelungen, wird sie ihre Wirkung garantiert selten verfehlen.

Geschichten und besonders Kurzgeschichten sind magisch. Unabhängig vom Format kennst du sicher Short Storys, die aufgrund ihrer leichten Merkfähigkeit viral gegangen sind? Teilweise wurden daraus sogar alltagstaugliche Leitsätze, ähnlich einer Volksweisheit, abgeleitet.

Sehr experimentell empfinde ich in diesem Zusammenhang die Sechs-Wort-Geschichte. Sie lautet so:

For sale: baby shoes, never worn.

Ernest Hemingway

Auch passend erscheint mir die Anekdote über aerodynamische Annahme, Honigbienen könnten aufgrund der Beschaffenheit ihrer Flügel nicht fliegen. Die nützlichen Tierchen widerlegten die These prompt. Denn sie fliegen wie die Weltmeister. Trotzdem ging die Short Story „Die Biene weiß nicht, dass sie nicht fliegen kann“ viral und wird vorzugsweise als Sinnbild für das Überwinden von scheinbar ausweglosen Hürden benutzt. Lass es mich gern wissen, wenn du noch ein tolles Beispiel für eine viral gegangene Geschichte kennst.

Drei. Pure Freiheit auf dem Papier – Kreativität schriftlich entfalten

Als ich anfing, kreative Geschichten zu schreiben, sah man von der Digitalisierung unserer Gesellschaft noch nichts am fernen Firmament. Es gab nur mich, meine Feder oder Füller und die endlosen Dimensionen eines geduldig dreinschauenden, weißen Schreibpapiers.

  • Ich schrieb, um des Schreibens Willen.
  • Ich schrieb, um mich aus festgefahrenen Strukturen meines Alltags zu befreien.
  • Ich schrieb, um die hintersten Kammern meines Innersten zu entdecken.
  • Ich schrieb, um auf Schatzsuche zu gehen und meine Abenteuerlust auszuleben.
  • Ich schrieb, weil mir meine Eltern auf diesem Gebiet nur müßig folgen konnten.
  • Ich schrieb, um zwischen den Zeilen neue Freunde zu finden.
  • Und ich schrieb, weil ich meinem Opa – seinerzeit Deutschlehrer und DDR-Regisseur bis 1990 – imponieren wollte.

Es fühlte sich wundervoll an. Mit jedem Satz gewann ich an Selbstbewusstsein und baute mein Können aus. Schreibend lernte ich meine kreative Ader kennen. Durch mein Teilnehmen an Wettbewerben und regionalen Poetry Slams begegnete ich anderen begnadeten Autoren sowie Literaten.

Im wahren Leben Grenzen kreativ zu begegnen, war als Jugendliche eine krasse Hausnummer für sich. Manchmal gelang es, oft auch nicht. Aber auf dem Papier waren Grenzen dehnbar wie Kaugummi. Sie ließen sich je nach Laune und Story verschieben oder auch mal ausradieren. Gegnern der Muse wurden einfach unter den Tisch geschrieben. Natürlich veränderten sich meine Geschichten mit zunehmender Entwicklung in Richtung erwachsen sein. Gerade auf dem Gebiet der Kurzgeschichten vermochte ich mich kreativ auszutoben, ohne mich mit allzu komplizierten Handlungssträngen abmühen zu müssen. Zwischen meinem 20. und 25. Lebensjahr nutzte ich das kreative Schreiben hauptsächlich, um meinen Ideenreichtum zu kanalisieren und die spannenden von den alltäglichen zu unterscheiden.

Mit dem Schreiben von Kurzgeschichten gelang es mir wunderbar, mich zu ermächtigen, Bedürfnissen nachzuhängen und mich von anhänglichen Schlacken als Folge negativen Gedankenguts loszueisen. Eine meiner früheren Schreibversuchen in Form einer Kurzgeschichte drehte sich um meine Erkenntnis, dass ich als Kind oft Dinge sah, die meine Mutter nicht in der Lage zu sehen war. Sie ging in etwa so:

Ich sehe was, das du nicht siehst. Es ist ein Heer aus Ameisen, denke ich. Sie haben rote Bäuche, Fühler und viele Beine. Im gleichen Takt marschieren sie auf und ab. In meinem Zimmer an der Wand – auf und ab. Riesengroß. Sie wirken bedrohlich, weiß du Mama? Was sie wohl von mir wollen? Sicher nicht mit mir spielen. Aber für dich sind sie alle unsichtbar. Du sagst: „Das ist nur ein böser Traum!“ Doch mein Bauch spricht anders. Sie marschieren, sie haben mir etwas zu sagen. Sie gucken in die gleiche Richtung – alle. Düster. So wie ich mich manchmal fühle. Dunkel. Mir zu viel. Ich atme und schaue ihnen einfach nur zu. Mache nichts. Irgendwann laufen sie plötzlich davon – einfach so. Jede Ameise für sich. Einzeln wirken sie winzig klein, geschäftig, immer auf Achse – wie ich es gern bin…“

Ana Jaeckel

Es ist ein Auszug aus einem früheren Tagebuch, in das ich solch kurzgeschichtenähnliche Schreibübungen notierte.

Vier. Klar Schiff machen – Emotionen verarbeiten und reflektieren

Kurzgeschichten schreiben wirkt reinigend im Inneren. Vergleichbar mit einem Garten. Zuerst wüst, dann aufgeräumt, gesäubert, gepflegt, strahlt er mit der Sonne um die Wette – wirkt einladend. Auch im Inneren ist es ratsam, von Zeit zu Zeit auszumisten, Licht ins Dunkel zu bringen, Ordnung zu schaffen. Um den Fokus neu auszurichten. Durch den Prozess des Schreibens lassen sich Gedanken sortieren, Emotionen ansehen und mittels dem Werdegang einer passenden Geschichte aufarbeiten, negatives Verhalten identifizieren und ändern.

Müssen wegweisende Entscheidungen getroffen werden, kann das Entwickeln eines Charakters in einer parallelen Situation wertvolle Impulse liefern. So lässt sich das Geschehen innerhalb der Kurzgeschichte in unterschiedlichen Handlungsträngen aufbauen. Dies wiederum liefert mir als Schreiberling den Handlungsspielraum, um am Ende zu erkennen, welche Entscheidung gerade die beste Variante für meine glückliche Lebensgestaltung ist. Und manchmal ist die beste Entscheidung auch mal ein offenes Ende. Aber zu viele lose Enden verknoten sich und verklären die freie Sicht. Ist das der Fall, schnappe ich mir dieselbe Story und schreibe ein anderes kreatives Ende. Schon ist dem inneren Kabelsalat vorgebeugt. Ich liebe diese Option des freien Spiels mit Sprache, Genre und Stil. Du auch?

Doch nicht immer erwächst aus einer Idee gleich eine ganze Kurzgeschichte. An einigen Tagen habe ich einfach Lust, kreativ zu schreiben – ohne Anfang und ohne ein bewusstes Ende herbeizuführen. Dann nehme ich mein Tagebuch und ergebe mich dem Schwall dessen, was sich auf auch immer gerade auf dem Papier ergießen möchte. Oft entstehen dabei schöne literarische Fetzen, die sich wierum in eine neue Short Story einbringen lassen.

Mir hilft das Schreiben, Erlebnisse und Gefühle regelmäßig zu verdauen. Besonders das Verfassen von Kurzgeschichten bietet mir dabei eine kompakte Möglichkeit, innere Themen poetisch-kreativ auszudrücken und zu reflektieren. Es ist einfach mein Kanal, innere Arbeit zu leisten und mein Inneres gesund zu halten.

Fünf. Kreatives Storytelling – funktionales Schreiben trifft Literatur

Als Copywriter ist gutes Storytelling gefragt. So viele Informationen, so viel Geflimmer, so viel Angebote lenken ab und überfrachten den Geist. Gutes Storytelling hilft beim Branding und sorgt dafür, dass ein Business oder ein bestimmtes Produkt im Gedächtnis bleiben. Für mich ist ein herausragender Storyteller auch gleichzeitig ein fesselnder Geschichtenschreiber. Bestimmt kennst du Webseitenbetreiber, die für ihre Angebote extra einen Charakter erschaffen ließen, der Interessenten gezielt durch die Website führt? So werden beispielsweise Harry Potter Fans auf der offizellen Website mit Figuren aus dem Rowling-Universum dazu inspiriert, interaktive Inhalte, Geschichten und Spiele auszuprobieren. Vielleicht hast du dich vom sprechenden Hut schon mal selbst in eines der Hogwarts-Häuser einteilen lassen?

Prägnantes Storytelling hat das Potential, lange im Erinnerungsspeicher des Gedächtnisses zu bleiben. Und eine Kurzgeschichte mit den richtigen Zutaten mag schneller viral gehen, als du das Alphabet aufsagen kannst. In meiner Zeit als Copywriter habe ich deshalb oft kleine literarische Erzählungen in Kurzform kreiert, um das Storytelling eines Angebots noch zu stärken. An einen Auftrag erinnere ich mich besonders gut. Ein Steuerberater wollte seinen Kunden einige lehrhafte Leckerbissen über sein Webangebot an die Hand geben. Wir lernten uns vor einigen Jahren über den Citizen Circle kennen. Ihm gefiel, wie ich schrieb und so erteilte er mir den Auftrag, seine wertvollen Lehrinhalte im Form humorvoller Kurzgeschichten zu erzählen. Das reizte mich sofort. Insgesamt tropften auf diese Weise mehrere teils witziger, teils tiefsinnige Short Storys aufs Papier. So traf Literatur auf ein herausforderndes Themengebiet und wichtiges Wissen wurde für die Kunden seiner Steuerpraxis verständlicher. Zusammengefasst lässt sich sagen:

  • Kreative Kurzgeschichten in mehreren Folgen mit nur 1-2 Charakteren können die Entstehens- und Entwicklungsgeschichte einer Unternehmung erzählen und sogar einen Blick in die Zukunft riskieren. Dadurch lassen sich wichtige Eckdaten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Köpfen von Interessenten sowie Kunden verankern.
  • Poetische Kurzgeschichten vermögen schwierige Themen als leichtere Kost zu vermitteln.
  • Literarische Komponenten einer Kurzgeschichte beschleunigen den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens.
  • Suffisante Kurzgeschichten motivieren Kunden wiederzukehren oder Freunden und Bekannten davon zu berichten.

Ich liebe Kurzgeschichten,zu schreiben, weil sie die Kraft innehaben, Leser in kurzer Zeit zu begeistern und zum Nachdenken anzuregen. Der Reiz liegt darin, mit wenigen Worten eine große Wirkung zu erzielen.

Eine Marke, die ihre Produktbeschreibungen mit literarischen Minierzählungen aufwerten und ihre Kunden mittels einer Kurzgeschichte über die Entstehung ihrer handgemachten Naturprodukte informieren, ist übrigens SchenkYou.

Sechs. Großes Kino auf kleinem Raum – intensive Wirkung von Kurzgeschichten

Wenn ich eine neue Kurzgeschichte plane, schreibe und in die Sichtbarkeit bringe, sind Dauer und Aufwand überschaubar. Binnen einer Woche lacht mir das Ergebnis ins Gesicht und mein Herz macht galoppartige Freudensprünge. Denn mein Innerstes hat sich nach außen gekehrt, um loszupowern. Und meine Leser haben die Chance, in wenigen Minuten mein Werk zu verspeisen – sich lesend selbst zu beschenken. Solch ein Projekt kann ich immer wieder zwischendurch einschieben und umsetzen, während das Entwerfen und Schreiben eines Romans deutlich mehr Zeit und Aufwand in Anspruch nimmt. Die Gefahr der Demotivation, des Handtuch-werfens, von Ablenkungsmanöver davon getragen zu werden, lauert an jeder Weggabelung, hinter jedem Gebüsch. Kurzgeschichten dagegen sind für mich großes Kino auf kleinem Raum.

Wer lernt, Short Storys zu kredenzen, muss sich auf das Wesentliche konzentrieren. Aufgrund des kleinen Raums ist hier kein Platz für allzu viele Handlungsstränge. Es gibt zumeist einen Protagonisten und noch 1-2 Nebencharaktere. Es gibt, die Essenz der Botschaft einer Kurzgeschichte konkret herauszuarbeiten. Das stellt gerade für mich eine harte Herausforderung dar, denn ich bin Meisterin der in sich verschlungenen Schachtelsätze. Bei einer Kurzgeschichte als Grundformat liegt ein Rohdiamant vor mir, den ich behutsam schleife. Dadurch nähere ich mich des Kerns der Story an und bringe den inne wohnenden Diamanten zum strahlen. Es lohnt sich für mich, denn es schärft meinen Blick für klare Strukturen, eine einprägsame Sprache und starke Charaktere. Ist es vollbracht, wirkt eine Kurzgeschichte wie ein Stück Moschi-Eis. Legst du es auf deine Zunge, tritt beim Zergehen schnell der leckere Fruchtkern zutage und du erlebst eine wahre Geschmacksexplosion.

Acht. Perfekter Begleiter für den Alltag – Probleme lösen durch Short Stories

Hast du schon einmal versucht, einen wunderbaren Roman in deine Hosentasche zu stecken, weil du kaum fassen konntest, diesen zu Ende gelesen zu haben? Schwierig, sich damit auf den Hosenboden zu setzen, oder? So ist es mir in meiner Jugendzeit häufig ergangen. Mit einer, auf den Punkt gebrachten, Kurzgeschichte z.B. als süß aufbereitetes Heftchen geht das schon einfacher. Ein dünnes Heft im Pocketformat nehme ich spielend leicht überall mit hin. In der Hosentasche entfaltet solch eine Short Story, die mich beeindruckt, weiter ihre Wirkung – einfach durch das bloße denken daran. Ein tolles Self-Coaching-Instrument – oder?

Am liebsten mag ich lehrreiche Kurzgeschichten zu einem bestimmten Thema. Kurzgeschichten, die Mut machen, Problemlöse-Impulse setzen, an die Kraft der heilsamen Liebe erinnern, die Leichtigkeit des Lebens ansprechen, Konflike wohlwollend lösen. Sprache kann so unglaublich heilsam sein oder Leben zerstören. Ein Zauberstab, dessen Verantwortung ich mir bewusst bin – jedes Mal aufs Neue, wenn eine Kurzgeschichte meiner Feder entspringt.

Sind sie geschrieben, lassen sich Short Storys easy in Blogs, auf Social Media, in Magazinen, aber auch von Mensch zu Mensch teilen. Für einen Autor und Unternehmer eine echte Goldgrube. Denn auf diese Weise erhältst du schnell Feedback und kannst deiner Reichweite einen viralen Schubser auf den Weg in die Welt hinaus verpassen. Und das geniale? Dies gilt sowohl für mich als schreibenden Part, als auch für dich – unabhängig davon ob du eine Botschaft verschenken willst, der Welt etwas zu sagen hast oder seelisch gedeihen möchtest.

Ich liebe das Kurzgeschichten schreiben, weil sie wie ein essentieller Atemzug sind – kurz, intensiv und voller Leben.

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Tagebuch schreiben für mehr wow in deinem Leben – so einfach gehts

Tagebücher schreiben ist wohl eine der ältesten und persönlichsten Formen, sich schriftlich auszudrücken. Über Jahrhunderte hinweg verewigten Menschen ihre Gedanken, Gefühle sowie Erlebnisse in privaten Aufzeichnungen. So gesehen kommt das Tagebuch schreiben dem Anfertigen einer Chronik des Alltags gleich. Doch es ist darüber hinaus ein wunderbares Werkzeug für unsere Schatztruhe des heilsamen Schreibens. Denn es unterstützt dich bei deinem ganz persönlichen Reifeprozess – hilft dir, dich selbst im Strudel des oft überreizenden Alltagsgeflimmers zu finden.

In diesem Artikel gehe ich den folgenden 3 Fragen nach:

  1. Ist Tagebuch schreiben ein verstaubter Baustein von Gestern oder ist es auch im digitalen Zeitalter noch immer ein beliebter Königsweg zur Selbstmeisterung?
  2. Welche Optionen der modernen Tagebuchführung gibt es?
  3. Und welches Angebot ist für dich das richtige, um loszulegen?

Tagebuch schreiben – ein Königsweg zur positiven Lebensgestaltung

Meine persönliche Antwort möchte ich gleich vorweg nehmen:

Ja! Das Tagebuch schreiben macht auch in der digitalen und oft sehr schnelllebigen sowie unerhört lauten Welt absolut Sinn. Aktuell führe ich selbst eine Art Künstlertagebuch, um meine Fertigkeiten im zeichnerische Millieu zu trainieren. Es ist ein quadratisches Buch mit gebundenem Aquarellpapier, auf dessen Seiten ich mich der Zengrafik annähere. Wann immer ich darin eintauche, halte ich die Zeit einen Moment lang an und genieße die in mir wohnende schöpferische Urkraft, die sich mit meinem hauseigenen Ausdruck des ich-bin zu etwas Schönem verbindet. Somit ist das Tagebuch gestalten dieser Tage mein Königsweg zur inneren Heilung. Mich demTagebuch zuwenden dreht die Welt ein Stück langsamer, lässt mich durchatmen und innehalten.

Neben meiner selbst gibt es weitere junge und jung gebliebene Menschen, die aktiv Tagebuch schreiben, um darin Eingebungen zu reflektieren, neue Ideen für Geschichten zu entwickeln, Beobachtungen zu skizzieren oder Reisen festhalten. Ein Beispiel, wie ein Tagebuch als Dokumentationsplattform von Naturereignissen fungiert, stammt vom irischen Jungautor, Autist und Umweltschützer Dara McAnulty. Schon in Kindertagen begann er damit, seine Beobachtungen aus der Natur in einer Art Notizbuch aufzuschreiben. Als junger Erwachsener publizierte er sein „Tagebuch eines jungen Naturforschers“. Darin berichtet er ein Jahr lang über sein Leben und Wirken im Einklang mit der Natur. Und auch die deutsche Kinderbuch-Schriftstellerin Cornelia Funke nutz(e) das Tagebuch schreiben, um erste Kindergeschichten darin zum Leben zu erwecken. Vielleicht kennst du ihr erfolgreiches Buch „Tintenherz“?

Gedanken ordnen mit dem Tagebuch – wie alles begann

Das Bedürfnis, Gedanken schriftlich zu ordnen sowie über das irdische Leben hinweg zu erhalten, ist so alt wie die Schrift selbst. Schon in der Antike nutzten Philosophen und Gelehrte wie Marcus Aurelius ihre Aufzeichnungen, um über das Leben, Tugenden und die menschliche Natur nachzudenken. Sein Werk „Selbstbetrachtungen“ gilt als eines der frühesten Beispiele für Schreiben mit dem Ziel, sich selbst zu reflektieren. Auch in Asien war das Tagebuch ein wichtiges Medium, wie das berühmte Kopfkissenbuch der japanischen Hofdame Sei Shōnagon im 10. Jahrhundert zeigt.

In der Neuzeit entwickelte sich das Tagebuch schreiben zu einer Form des persönlichen Ausdrucks. Menschen wie Anne Frank oder Christa Wolf machten es sich zum alltäglichen Ritual, in einem klassischen Tagebuch ihre Innenwelt nachdrücklich zu beschreiben, um neue Erkenntnisse daraus zu formen. Aber sie berichteten auch gezielt über ihre Lebensumstände. Das machte ihre Tagebücher zu historischen Zeitdokumenten, die sich selbst heute noch einer breiten Leserschaft erfreuen – ein gesellschaftlicher Mehrwert mit einem Hauch Ewigkeit.

Durch Tagebuch schreiben die innere Welt besser verstehen lernen

Ich erwähnte bereits, dass ich im Tagebuch schreiben einen Königsweg zur Selbstmeisterung sehe. Doch was kannst du dir darunter genau vorstellen?

Wenn du persönlich wachsen willst und vom Fleck kommen möchtest, musst du in der Lage sein, dein Tun und Wirken beobachten und reflektieren zu können, um daraus zu schöpfen. In gewisser Weise musst du dir selbst zuhören – deiner inneren Weisheit lauschen, tief darin eintauchen, ohne dich zu verfransen.

Genau dies ist im lebendigen Alltag mit seinem höher, schneller, weiter sehr herausfordernd. Nicht jedem gelingt es, die weiterführenden Gedanken von den üblichen Gedankenwolken zu unterscheiden. Da ploppt plötzlich ein genialer Gedanke auf und im nächsten Atemzug ist er auch schon wieder fort.

Um hierbei Ordnung ins Chaos zu bringen, bietet dir das Tagebuch – ob klassisch, themenbezogen oder digital – Raum für deine Gedankenschlösser. Es fordert keine Perfektion und erlaubt dir, alles rund um alltägliche Erlebnisse bis hin zu tiefgründige Fragen festzuhalten. Somit bietet dein Tagebuch dir den freien Ausdruck, die eigene innere Welt besser verstehen zu können.

Zusammengefasst hilft dir das Schreiben deines Tagebuches:

  1. Mehr Klarheit zu schaffen: Durch das Niederschreiben ordnest du dein Gedankenchaos. Dadurch nimmst du die Emotionen im Hintergrund wahr und lernst sie eigenständig zu betrachten.
  2. Muster zu erkennen: Wenn du regelmäßig schreibst, kannst du wiederkehrende Themen, Probleme oder Denkweisen identifizieren und andere Entscheidungen treffen.
  3. Mehr Achtsamkeit zu entwickeln: Das Schreiben zwingt dich dazu, innezuhalten und die eigenen Handlungen, Gefühle und Entscheidungen zu hinterfragen. Dadurch bekommst du die Kraft, aus negativen Teufelskreisen auszusteigen.

Schreibe regelmäßig – dein Tagebuch als Beziehungscoach nutzen

Ein Tagebuch schreiben bedeutet, dich auf eine Reise zu begeben, die dir hilft, dir deiner eigenen Essenz Gewähr zu sein. Nur einmal die Woche oder ab und zu ein paar Worte oder Skizzen hinein zu tun, bringt dir kaum Früchte ein. Tagebuch schreiben ist eine Form der inneren Beziehungsarbeit, bei der du dich mit der eigenen Biografie auseinandersetzt und dementsprechend, Wünsche sowie konkrete Lebensziele für dich formulieren wirst.

Auf den Punkt gebracht bedeutet Tagebuch schreiben für dich:

  1. Es fällt dir leichter, Herausforderungen beim Schopf zu packen: Beim Schreiben baust du nicht nur emotionalen Ballast ab, sondern dir neue Herausforderungen von unterschiedlichen Seiten betrachten. So kannst du z. B. einen neuen Charakter erfinden, der sich anstelle deiner dieser Herausforderung stellen muss. Durch deinen Schritt zurück entstehen schreibend neue Handlungsstränge und Lösungsvorschläge, die du anschließend austesten kannst.
  2. Du entwickelst eine positive Robustheit/Nervenstärke: Durch das regelmäßige Gestalten deines Tagebuchs wird dieses zum stillen Begleiter in belastenden Zeiten. Rückblicke auf überstandene Krisen (die du bereits in deinem Tagebuch sichtbar gemacht hast) können Mut machen und dein Selbstbewusstsein stärken.
  3. Das Formulieren deiner Ziele gelingt dir häufiger: Du möchtest Großes bewirken, einfach leben, ganz du sein oder herausfinden, welche Geschenke das Leben für dich bereit hält? Dann verschriftliche deine Ziele und Träume. Mit der Zeit erkennst deinen roten Faden, der dir den Weg zu den Sternen weist.

Dein Tagebuch kann wie ein wohlwollender, geduldiger Coach für dich sein, der dir zur Seite steht und dir hilft, deine Beziehung zu dir positiv zu gestalten.

Gerade im weiten Feld des heilsamen Schreibens spielt das Tagebuch eine zentrale Rolle. Als Autor kann es dir eine Quelle der Inspiration sowie Grundlage für dein neues Werk sein; für dich als Sozialpädagoge und Coach ist es ein hochwertiges Werkzeug, um deine Klient|innen bei der Reflexion und Persönlichkeitsentwicklung langfristig zu unterstützen.

Tagebuch schreiben in der heutigen Zeit

Verewigte der Mensch in früheren Zeiten seine Gedanken und Erlebnisse auf Höhlenwänden, Steinen, Pergamentrollen, Leinentüchern oder in klassischen Büchern mit leeren Blättern, so hat sich mit Zunahme der Multimedialitat das Bild des Tagebuch Schreibens stark gewandelt. Hinzugekommen sind zahlreiche Tagebücher mit vorgefertigten Leitfragen, Stimmungsbarometern, Schaugrafiken etc. zu den unterschiedlichsten Themen. So gibt es beispielsweise:

  • Erfolgstagebücher. Diese sollen dir eine bestimmte Art erfolgreich zu denken beibringen, indem du dazu angeleitet wirst, jeden Tag mindestens 3 bis 5 kleine Dinge aufzuzählen, die du an dem jeweiligen Tag geschafft hast. Die Idee dahinter? Mit dem richtigen Mindset und Übung, ziehst du Erfolg magisch in dein Leben. Du wirst mutiger und traust dir mehr zu. Du selbst wächst über deine Grenzen hinaus.
  • Dankbarkeitstagebücher. Ähnlich wie den Erfolgstagebüchern soll es dich in dem Unterfangen begleiten, dein Dankbarkeitsempfinden zu entwickeln. Das Prinzip ist dasselbe. Schreibe jeden Tag mindestens 3 Dinge auf, für die du dankbar bist. Warum? Dankbarkeit ist die Ja-Stimme deines Herzens. Wann immer du innerlich oder laut danke zu etwas sagst, bekommst du auf eine faszinierende Art und Weise mehr davon. Welche Wirkung hat es dann wohl erst, wenn du es aufschreibst und von Zeit zu Zeit erneut liest?
  • Bullet-Journals. Ja auch das sind im entfernteren Sinne Tagebücher. Denn Bullet-Journals benutzt du ebenfalls täglich. Du notierst darin Abläufe, Tagesaufgaben, Ziele; hakst ab, was du bereits umgesetzt hast, hältst deine Stimmung fest. Ein Bullet-Journal ist ein Tagebuch, das dich vereinfachte Tagesstrukturen lehrt und dir zeigt, Prioritäten zu setzen. Du erkennst, wo du zu kompliziert lebst und entschlackst deinen Alltag, indem du Unnötiges streichst.
  • Künstlertagebücher. Anders als im klassischen Tagebuch schreibst du hier kaum hinein. Höchstens Mal Kraftsätze oder Kurzbeschreibungen. Der mehrzeitliche Anteil im Künstlertagebuch sind gezeichnete Inhalte, Skizzen oder Collagen. Es dient dir dazu, dich kreativ zu entfalten. Wenn du gezielt ein bestimmtes künstlerisches Projekt verwirklichen möchtest, kannst du in deinem Künstlertagebuch die benötigten stilistischen Fertigkeiten üben und deinen persönlichen Wiedererkennungswert herausarbeiten.
  • Traumtagebücher. Du träumst sehr viel und hast bestimmte Träume immer wieder? Mit dem Traumtagebuch kannst du hinter die Kulissen deines Bewusstseins schauen und deine Intuition für mögliche Interpretationen schärfen. Denn Träume sind oft wichtige Wegweiser mit einer Botschaft für dich. Mit deinem Traumtagebuch lernst du die Traumsprache und kannst auch erkennen, mit welchen Themen sich dein Unterbewusstes gerade befasst.

Dies sind nur einige aus einer langen Liste. Weitere beliebte Tagebücher sind beispielsweise Reisetagebücher, Visionstagebücher, Lerntagebücher, Wissenschaftstagebücher, Tagebücher zu Gesundheit und Selbstfürsorge uvm.

Auf der Suche nach dem richtigen Tagebuch

Du siehst: Tagebücher gibt es wie Sand am Meer. In jedem gut sortierten Buchhandel oder Online findest du Dutzende gut aufbereitete Tagebücher aller Couleur.

Du arbeitest weitestgehend digital und verzichtest aufs Papier? Kein Problem. Denn auch als App stehen dir sowohl kostenpflichtige als auch zum Austesten kostenlose Angebote zur Verfügung. Ich nutze beispielsweise auf meinem Tablet die App Daily Log – eine Mischung aus Tagebuch und einfachen Bullet Journal. Das Versuche ich aktuell als mein Erfolgstagebuch zu etablieren.

Wenn du gerade erst mit dem Tagebuch schreiben beginnen willst oder seit langem keines mehr gepflegt hast, fällt es dir möglicherweise schwerer, das richtige Angebot für deine Zwecke auszubuddeln.

Deshalb mag ich dir gern meine Empfehlung ans Herz legen:

Halte es einfach – Tagebuch schreiben darf Spaß machen

Unabhängig davon, ob du deine nächste tolle Reise in einem Tagebuch mitsamt deinen unverwechselbaren Gedanken festhalten möchtest oder eine interessante Idee weiterverfolgen willst: Ein simples Notizbuch mit tut es auch!

Die meisten meiner Tagebücher aus der Kindheit und Jugendzeit waren sogar selbst angefertigte Hefte mit weißen Seiten. Darin beschrieb ich meine Gefühlswelten, suchte nach Antworten auf Fragen oder schrieb kleine Gedichte und Geschichten nieder. Teilweise schummelte sich auch Mal ein Bild hinein (damals war ich noch der festen Auffassung, eh nicht malen zu können. Aber mich schriftlich ausdrücken war schon immer mein Steckenpferd.)

Freebie: Anleitung für ein super Tagebuch kommt bald…

Pssst…ich verrate dir was…aber nur dir! 😉 In der Pipeline befindet sich bereits mein Miniprojekt für ein schönes Freebie. Dieses wird dir zeigen, wie du mit einfachen Mitteln ein wunderschönes Tagebuch für dich oder zum Verschenken mit spannender Zusatzfunktion anfertigen kannst. Schau gern immer Mal wieder rein.

Hast du Lust, mir in einem Kommentar zu schreiben, welche Art von Tagebuch du führst und wobei es dir hilft? Zeig auch gern ein Cover oder Screenshot deines Tagebüchleins.

Freue mich von dir zu lesen! Deine Ana