Zen-Story: Die Hummel fliegt. Punkt. Oder wie eine Hummel dich lehrt, Grenzen aufzubrechen

Am Rande eines Gartenteichs liegt ein alter Stein. Eine Hummel ließ sich gerade auf ihm nieder, um auszuruhen. Ihre Flügel flattern leise im Wind.

Friedlich summend zieht sie die Aufmerksamkeit einer Libelle auf sich. Diese betrachtet die Hummel einen Augenaufschlag lang und rief dann aufgeregt:

“Du kannst doch gar nicht fliegen!”

Die Hummel blickt gen Himmel, saugt die Luft ein, blinzelt – als wolle sie dem nachspüren, was die Libelle soeben sagte.

Dann lässt sie die Luft entweichen, hebt ab. Erst langsam. Bedächtig. Dann tanzt sie durch die Lüfte.

Sanft raschelt es geschäftig im Schilf. Irgendwo fällt ein Blatt vom Baum.

Inzwischen landete die Libelle auf einem Seerosenblatt im Teich – machte es sich etwas gemütlich. Stirnrunzelnd fragt sie:

“Hummel, wie machst du das bloß? Du bist viel zu schwer und deine Flügel zu klein!”

“Ich habe es nie gelernt, mir nie den Kopf darüber zerbrochen. Es ist einfach in mir drin – weißt du?”

Dann fliegt die Hummel weiter.

Nicht, weil es ihr möglich ist.

Sondern, weil sie es nie ausgeschlossen hat.

Ich schenke meine Gedanken dem Wind und realisiere das Unmögliche.

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